Project Heimat.Liebe.

Heimat.Liebe.

MultiMediaArt, 2013

Homosexualität ist nach dem jahrelangen Kampf der Bürgerrechtsbewegung und etlicher Organisationen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dennoch werden auch heute noch Personen aufgrund ihrer Homosexualität ausgegrenzt und teilweise tätlich angegriffen. Vor allem in ländlichen Regionen, welche oftmals von einer stark konservativen Grundhaltung geprägt sind, werden Homosexuelle teils täglich mit Anfeindungen konfrontiert. Bündnisse wie die Salzburger „Homosexuellen Initiative“ bieten hier Hilfe und Beratung. Um ein größeres Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen und im Besonderen für diese Anlaufstelle zu werben, entwickelte unser vierköpfiges Team im Wintersemester 2012 eine Plakatserie. Sie entstand im Fach „Textuelle Gestaltung“ unter der Leitung von Andrew Phelps. ZIELE Zielgruppe der Plakat-Kampagne waren zum einem junge Homosexuelle vor ihrem Coming-Out, aber auch Heterosexuelle in allen Altersgruppen. Jungen Homosexuellen wollten wir zeigen, dass der Begriff Heimat gleichgeschlechtliche Liebe nicht ausschließt, auch wenn ihnen ihr konservatives Umfeld das vielleicht manchmal weis machen will. Bei der heterosexuellen Zielgruppe sollten die idyllischen Heimatbilder auf den ersten Blick ein vertrautes Gefühl erzeugen, um dann bei der näheren Betrachtung mit der erwarteten "Normalität" noch stärker zu brechen. Die Bilder stellen eine provokante Verbindung von subjektiver Normalität und tatsächlicher Realität dar und regen beim Betrachter damit einen Prozess des Nachdenkens an. Was ist normal, was gilt als normal und wo vermischen sich bei mir Moral und Empfinden? Die Protagonisten demonstrieren, dass homosexuelles Leben und Lieben überall stattfindet. Auch auf dem Land. Und auch, wenn dies in Reiseprospekten oder Heimat-Führern nicht abgebildet wird. UMSETZUNG Um diese Botschaft zu vermitteln bedienten wir uns bei den typischen Klischees der lokalen Tourismus-Werbung. Dort, wo sonst heterosexuelle Pärchen in den Sonnenuntergang radeln oder im Heu spielen, wollen wir dem Betrachter das ungewohnte Werbemotiv mit gleichgeschlechtlichen Paaren bieten. Durch das Einsetzen junger Models wird eine Brücke zur gleichaltrigen Zielgruppe geschlagen. Font und Claim-Platzierung lehnen sich sehr an die Aufmachung von Wahlplakaten konservativer Volksparteien an, erst auf den zweiten Blick soll der Zuschauer den Unterschied erkennen. Das Shooting fand vergangenen Juni in Werfen statt.

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